Dankbarkeit - ein Weg, der dein Leben verändert

Wie wäre es, wenn Du Dankbarkeit einen Monat lang zu einem Fokus in deinem Leben machen würdest? Dankbarkeit zu praktizieren bedeutet alle Grenzen, die wir um uns gezogen haben, aufzulösen und tiefe Verbindung zu erfahren. Ganz nebenbei bringt Dankbarkeit uns in die Gegenwärtigkeit, ins Hier und Jetzt.

Wäre das Wort "Danke" das einzige Gebet, das du je sprichst, so würde es genügen

Meister Eckhardt

 

Achtsamkeit auf Dankbarkeit zu richten, ist eine spirituelle Praxis, die sehr schnell Resultate in deinem Leben hervorbringt. Die Praxis der Dankbarkeit hängt von keiner Persönlichkeitsstruktur, keiner Sprache, Kultur oder Religion ab.  Wenn wir am Morgen beginnen dankbar zu sein, werden wir am Abend spüren, dass sich der Tag anders gestaltet hat.

Dankbarkeit bedeutet, den gegenwärtigen Augenblick und all das was uns begegnet als ein Geschenk wahrzunehmen. Vielleicht vermögen wir nicht immer das Geschenk zu verstehen und hätten es oftmals auch gerne anders in unserem Leben.  Wenn wir alles, was uns begegnet, als Geschenk sehen und nichts als selbstverständlich hinnehmen, erwacht in uns Freude und Lebendigkeit. Es gibt soviele Dinge, für die wir dankbar und freudvoll sein können, anstatt im Hader, Leiden und Mißmut zu verharren. In Zeiten, in denen wir körperliche, emotionale und spirituelle Krisen durchleben, scheint es  fast unmöglich, dankbar zu sein.  Wir können uns allerdings ganz bewusst dazu entscheiden, der Dankbarkeit mehr Raum in unserem Leben einzuräumen. Statt den Blick auf das zu richten, was wir nicht haben und eifersüchtig oder neidisch sind, lehrt uns Dankbarkeit, auf das zu schauen was wir haben. Da wir in einer Gesellschaft leben, in der Vergleich, Leistung, Ziele, Narzissmus und Egozentriertheit den Fokus haben, erscheint die Praxis von Dankbarkeit vielen Menschen unbekannt. Wir müssen erst ganz neu lernen, dankbar zu leben.

Für einige Menschen ist Dankbarkeit behaftet mit negativen Erfahrungen. So kennen viele von uns Situationen, zumeist aus der Kindheit, in denen ein Dank von uns erwartet wurde, obwohl wir uns gar nicht dankbar gefühlt haben. Diese unangenehmen Gefühle können uns bei der Praxis von Dankbarkeit, oft auch ganz unbewusst, im Wege stehen. Dies zu fühlen und zu reflektieren, kann hilfreich sein, um eine Praxis der Dankbarkeit von einem neuen und kreativen Platz in uns zu etablieren.

Die Schlüsselfrage, um Dankbarkeit in unser Leben einzuladen, lautet: Wie fange ich das an?

Im Folgenden erhältst du einige praktische sofort umsetzbare Hinweise, um Dankbarkeit zu praktizieren:

1. Dankbarkeits - Morgenpraxis

Wenn Du morgens früh aufwachst, richte deine Aufmerksamkeit auf Dinge, für die du dankbar bist. Spüre deinen Herzraum, denn Dankbarkeit ist eine Verbindung von Herz zu Herz, und öffne dein Herz so weit wie möglich. Wiederhole dann innerlich oder laut " Ich bin dankbar für ....." und lass dich diese Dankbarkeit in der Tiefe deines Herzens fühlen und dich davon berühren. Es müssen keine gr0ßen Dinge sein, für die du Dankbarkeit empfindest. Es kann der Sonnenstrahl sein, der durch dein Fenster fällt, der Regentropfen, der an deiner Scheibe perlt oder der Gedanke an Menschen, die dir lieb sind. Mache die morgendliche Dankbarkeitsübung für einen Monat zu deiner Morgenpraxis.

2. Innehalten und wertschätzen

Wenn wir innehalten, können wir uns Zeit nehmen, das, was das Leben uns schenkt, wertzuschätzen. Meist hasten wir direkt zum nächsten Augenblick, ohne den gegebenen Augenblick in seiner Schönheit und Mannigfaltigkeit wahrzunehmen und ihm mit Wertschätzung zu begegnen.  Wenn wir den Moment anschauen und ihn wertschätzen, entsteht Freude und wir werden uns zunehmend bewusst, dass jeder Augenblick einzigartig ist. Durch die beständige Achtsamkeit für Dankbarkeit lernen wir mehr und mehr jeder gegebenen Situation etwas abzugewinnen, was uns dankbar macht - das erweitert auch unser schöpferisches Potenzial und unsere Blickwinkel auf gegebene Umstände.  Dadurch sind wir auch zunehmend imstande mit Situationen umzugehen, von denen wir denken, dass wir dafür ganz und gar nicht dankbar sein können. Wir fragen uns dann ganz spontan: "Was ist das Geschenk in dieser Erfahrung?“ Oft eröffnet sich eine Gelegenheit Neues zu lernen, aus alten Mustern auszusteigen oder Erfahrungen in einem anderen Kontext zu sehen. Wer zu einer solchen inneren Haltung fähig ist, erfährt nicht nur viel mehr Freude und Glück, sondern ist auch im höchsten Grade kreativ.

3. Dankbarkeit für sich selbst

Oft sind wir die größten Kritiker unserer eigenen Persönlichkeit. Wir beäugen kritisch unseren Körper, sind unzufrieden oder perfektionistisch mit unseren Handlungen, verurteilen uns für Emotionen... Darüber vergessen wir oft was für ein wundervolles Gefährt der Körper ist, wie lebendig Gefühle sind oder wie wertvoll unsere Handlungen sind.
Nimm Dir jeden Tag einige Minuten Zeit, um dir selbst gegenüber Dankbarkeit auszudrücken: für die wunderbaren Funktionen deines Körpers, z.B. deiner Füße, die dich tragen, für deine Fähigkeiten, die du mit der Welt teilst oder die Fürsorge, die du anderen zuteil werden lässt. Manchmal ist es auch hilfreich zu sich selbst in der 2. oder 3. Person zu sprechen, da wir oftmals sehr wenig erfahren haben, wie es sich anfühlt wirklich gewertschätzt zu werden.

4. Abendliche Dankbarkeitspraxis

Es ist ein schönes Ritual den Abend mit einer Dankbarkeitspraxis für die Erfahrungen des jeweiligen Tages ausklingen zu lassen. Oftmals wird uns dadurch erst richtig bewusst, was für wundervolle Dinge uns im Laufe eines Tages begegnet sind.

5. Dankbarkeit in Beziehungen

Der Alltag gerade auch in intimen Beziehungen führt oft dazu dass wir mehr auf das schauen was nicht funktioniert und die Fehler des anderen zu bemerken. Sich Zeit füreinander zu nehmen, sich gegenüber zu setzten, sich anzuschauen und Dankbarkeit und Wertschätzung auszudrücken und zu hören, ist ein heilsames Ritual für die Seele und jede Beziehung.

6. Dankbarkeit für das Kollektiv

Wir Menschen leben in einer abhängigen Gemeinschaft. Viele Dinge, die wir konsumieren, haben andere Menschen in ihren Händen gehabt, erschaffen, für sie gearbeitet. Dankbarkeit auszudrücken für die Dinge des alltäglichen Lebens bringt uns in Bewusstsein, wie sehr wir angewiesen sind aufeinander und verändert unser unbewusstes Konsumverhalten zu mehr Wertschätzung.

 

 

 

 

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